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NEUBAU | KÖLN | Technik | Stellwerk

  • NEUBAU | KÖLN | Technik | Stellwerk
    Neubau, Schmuckstück, Städtebau
  • Projektpartner:
    Wolfgang Rüppel, Bildener Künstler Köln, Berlin
    CONTUR 2 Landschaftsarchitektur
  • Download: Projekt PDF (24 MB)
Bauherr: Kölner Verkehrsbetriebe
Veröffentlichung

KStA 2018
Kölnische Rundschau 2018
köln/bonn 2019 bauen + handwerk
https://www.koelnarchitektur.de
https://www.yumpu.com
https://www.mt-metallhandwerk.de

Auf der Rampe der Mülheimer Brücke, unweit des Rheins, können die Verkehrsteilnehmer viele einzelne, gleichmäßig angeordnete Flaggen des Flaggenalphabets entdecken. Wer das Flaggenalphabet aus der Schifffahrt kennt, kann die Kurzgeschichte “Stilübungen - Autobus-S“ des französischen Autors Raymond Queneau lesen (siehe unten). Diese stellt, genauso wie die Wahl des Flaggenalphabets als Ausdrucksmittel, den Bezug zur Mobilität her. Die künstlerische Gestaltung der Fassade übernahm Wolfgang Rüppel, von dem bereits die Gestaltung eines KVB-Unterwerks an der linksrheinischen Auffahrt zur Severinsbrücke stammt. Dort wurden Pferde als Symbole für Mobilität gewählt.

Das Gebäude richtet sich zudem so aus, dass eine der Ecken in einer gedachten Linie auf die Mülheimer Kirche St. Clemens rechtsrheinisch unterhalb der Brücke zeigt. Hiermit schuf die Architektin die Symbolik einer weiteren Verbindung über den Rhein.

Häufig werden blanke Gebäudefassaden durch Graffiti verunziert und wirken dann entsprechend negativ auf die Passanten. Deshalb hatte die Stadt Köln mit der Baugenehmigung die Auflage zur künstlerischen Gestaltung der Fassade erteilt. Die Architektin stellte daraufhin mehrere Gestaltungsentwürfe vor, woraufhin sich die Stadt für den nun realisierten Entwurf entschied.

„Im Autobus der Linie S, zur Hauptverkehrszeit. Ein Kerl von etwa sechsundzwanzig Jahren, weicher Hut mit Kordel anstelle des Bandes, zu langer Hals, als hätte man daran gezogen. Leute steigen aus. Der in Frage stehende Kerl ist über seinen Nachbarn erbost. Er wirft ihm vor, ihn jedes Mal, wenn jemand vorbeikommt, anzurempeln. Weinerlicher Ton, der bösartig klingen soll. Als er einen leeren Platz sieht, stürzt er sich darauf.
Zwei Stunden später sehe ich ihn an der Cour de Rome, vor der Gare Saint-Lazare wieder. Er ist mit einem Kameraden zusammen, der zu ihm sagt: ‚Du solltest dir noch einen Knopf an deinen Überzieher nähen lassen.’ Er zeigt ihm wo (am Ausschnitt) und warum.“ (Raymond Queneau, Stilübungen, Suhrkamp 1989, [Erstausgabe 1961], S.7.)