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NEUBAU | KÖLN | Technik | Stellwerk

  • NEUBAU | KÖLN | Technik | Stellwerk
    Neubau, Schmuckstück, Städtebau
  • Projektpartner:
    Wolfgang Rüppel, Bildener Künstler Köln, Berlin
    Fotograf : Christoph Seelbach
  • Download: Projekt PDF (3 MB)
Bauherr: Kölner Verkehrsbertiebe
Veröffentlichungen

db ( Mai 2017)
koelnarchitektur.de, 2017
https://www.koelnarchitektur.de

Der Standort ist eine kleine Grünfläche und gleichzeitig eine Verkehrsinsel zwischen der Strasse, Im Sionstal und der Brückenauffahrt der Severinsbrücke. Das Unterwerk hat die Abmessungen eines kleinen Einfamilienhauses. Auf dem hochwasserfreien Bereich der Grünfläche, der als Standort festgelegten Fläche, wird das Gebäude um etwa 45 Grad gegen die Nordrichtung gedreht und in den nördlichen Bereich der geneigten Grünfläche, zwischen der Strasse Im Sionstal und der Brückenauffahrt geschoben. Wie könnte ein Haus aussehen, das kein Haus ist, sondern ein Transformator-Gehäuse für eine Elektroanlage die zum Betrieb der U-Bahn gebraucht wird, aber nicht wie die Bezeichnung „Unterwerk„ vermuten lässt unter der Erde liegt? Ursprünglich ist dieses Gehäuse längsrechteckig. Ein Knick wurde in den Grundriss geplant um die Raumkante deutlicher auszubilden. Und wie sollte die Außenhaut dieses Hauses sein, das kein Haus ist? Die Lösung könnte so etwas wie ein Zaun sein, der das Gebäude umschließt oder so etwas wie ein transparenter und dekorierter Vorhang ist. Wie könnte eine Außenhaut sein, die sich nicht primär als Sprayfläche anbietet. Die vorgesetzte Fassade wird, gleichsam eines Zauns aus 327 schräg gestellten Rechteckprofilen, mit längsrechteckigem Querschnitt an dem Gebäude befestigt. Türen und Lüftungsöffnungen sind so konstruiert, dass sie nicht wahrnehmbar sind. Die bedruckten Profile zeigen zwei Seiten. Die eine wird zum Bildträger und die Schmalseite zeigt einen rostbraunen Ton. Es gibt keine sichtbaren Details nur die Farben, die Rasterung und die Auflösung des Bildes stehen im Blickpunkt. Auf den Längsseiten der Rechteckprofile entwickelt sich das Gesamtbild einer Reitergruppe, die sich in Richtung Brücke in Bewegung setzt. Durch die Rasterungen entfremdet erschließt sich das Bild nur aus einiger Entfernung, es ist extrem groß farbig gerastert und unscharf. Die Schmalseiten der Lamellen sind monochrom, so dass sich durch die Bewegung des Betrachters wechselnde Ansichten ergeben. Durch die optisch partitive Farbmischung wird noch eine weitere Täuschung hinzugefügt. Das Bild wirkt aus der Entfernung schwarz-weiß. Je näher man auf das Gebäude zu geht, desto farbiger und unschärfer wird die Oberfläche des Bildes. Das Fassadenbild gibt einen Kommentar zur Funktion des Unterwerks und zur Bewegung. Das Pferd als eine Metapher auf den Ursprung der zivilisatorischen Entwicklung der Bewegung.